Route der Gebirgsrücken - 230.00 Km -


Sort, die kleine Kreishauptstadt mit etwa 2.300 Einwohnern, hat als hauptsächliche Ressourcen die Natur und den Fluss Noguera Pallaresa. In dem Ort, der als eines der neuralgischen Zentren des Abenteuersports in den Pyrenäen gilt, gibt es kuriose Orte wie das Gefängnismuseum Camí de la Llibertat (Weg zur Freiheit), das zum Projekt  “Perseguits i salvats” (Verfolgt und gerettet) der Provinzialverwaltung von Lleida gehört und die Fluchtwege der jüdischen Flüchtlinge im Zweiten Weltkrieg durch Katalonien in Erinnerung bringt. In letzter Zeit ist Sort auch aufgrund des örtlichen Lotterie-Büros (La Bruixa d’Or) bekannt geworden, da viele Leute hier anhalten um ihr Glück zu versuchen (Sort  = Glück). Immer weiter auf der N-260 in Richtung Süden gelangt man 28 km und zahlreiche Tunnel weiter nach La Pobla de Segur. Diese schnelle und gewundene Straße ist einfach und gut zu befahren. Während der Fahrt parallel zum Noguera Pallaresa und fast bis zum Ende des Sant Antoni -Stausees bietet sie zahlreiche Abwechslungen, unter anderem die traumhafte Umgebung.

La Pobla de Segur, eine Gemeinde im Landkreis  El Pallars Jussà, bietet sich für einen Halt an, um etwas zu trinken und auszuruhen. Hier ist ein Besuch der Casa Mauri, eines Gebäudes im katalanischen Jugendstil interessant. Und im Espai Raier kann man Vieles über Flößer, ihre Geschichte und ihren harten Beruf erfahren.

Die Fahrt  durch den Gemeindebezirk von Nordosten nach Nordwesten auf der N-260 führt mitten durch den Ortskern. Am südlichen Ende des Orts führt sie über den Flamisell und folgt dann flussaufwärts dem rechten Ufer in Richtung Senterada und El Pont de Suert. Nun empfiehlt es sich im weiteren Verlauf der Route auf der N-260 zu bleiben. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, auf der L-503 in das Vall Fosca zu fahren und die Landschaft, die kleinen Dörfer und die Seen vor dem Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici zu genießen (die eindrucksvolle Drahtseilbahn fährt in nur 10 Minuten von Sallente auf 1.770 m nach oben bis zum Estany Gento auf 2.154 m Höhe). In Anbetracht dessen, dass es eine Einbahnstraße ist, geht es jedoch wieder auf die C-13, die erneut auf einer gut asphaltierten Strecke von 40 km mit schönen Kurven durch Tunnel und am Sant Antoni -Stausee entlang nach Tremp führt. Diese Straße ist großartig, aber ziemlich stark befahren.

Tremp ist mit etwa 6.300 Einwohnern die Hauptstadt des Landkreises El Pallars Jussà. Die Gemeinde erstreckt sich über die katalanischen Vorpyrenäen von der Ebene des Noguera Ribagorçana im Westen und der des Noguera Pallaresa im Osten. Der Ortskern liegt auf einer kleinen Hochebene innerhalb des gleichnamigen Beckens auf einer Höhe von 468 Meter über dem Meeresspiegel. Die Ebene Conca de Tremp, oder Conca Deçà, bildet einen natürlich begrenzten Landkreis inmitten der Höhenzüge und Berge Montllobar (1.125 m), Lleràs (1.678 m), Comiols (1.356 m), Sant Gervàs (1.834 m), Boumort (2.070 m) —mit ihrem großen Tierreichtum (unter anderem Hirsche, Gemsen, Geier, Bartgeier)— und Montsec d’Ares (1.678 m).

Nun geht es ab von der C-13 und 19 km weiter auf der gut asphaltierten ruhigen und nicht sehr kurvigen Kreisstraße C-1412b durch mehrere Gemeinden bis nach Isona. Diese kleine Ortschaft im Landkreis El Pallars Jussà ist die Hauptstadt der Gemeinde Isona i Conca Dellà. Sie liegt auf  660 m Höhe am Ende eines Bergrückens, der über das Flusstal des Conques hervorkragt, an einem für die Kommunikation in dem Landkreis und seinen Verbindungen mit den Nachbarkreisen La Noguera und L'Alt Urgell strategisch entscheidenden Ort. In Isona befindet sich das Museum von Isona - Jura-Park und die Reste der alten römischen Stadt Aeso. Von dieser Enklave aus geht es nach Coll de Nargó. Es geht nun links ab durch das kleine Dorf mit nicht einmal 600 Einwohnern und dann 40,75 Kilometer weiter auf der L-511 auf- und abwärts über den Pass Coll de la Faidella und gleich danach hinauf zum Coll de Bóixols (1.380 Meter), von dem aus sich eine spektakuläre Panorama-Aussicht bietet, und schließlich bis nach Coll de Nargó. Es handelt sich also um eine Straße mit starker Steigung, sowohl bei der Fahrt bergauf- als auch bergabwärts, und zwar unabhängig davon in welche Richtung und mit zahlreichen Kurven, die eine sehr gute Konzentration und vorsichtigen Umgang mit dem Motorrad erfordern. In Coll de Nargó, (L'Alt Urgell) befinden sich die romanische Kirche Sant Climent und der Centre Paleoambiental Dinosfera. Hier kann man eine Reise von 70 Millionen Jahren in die Vergangenheit machen um zu entdecken, wie sich die Dinosaurier fortpflanzten.

Vor diesem Ort geht es weiter nach links und am Stausee von Oliana über den Segre auf der L-401, die nach Alinyà führt. Die Strecke führt über den Coll de Boix nach Llinars und über den Coll de Jou nach Sant Llorenç de Morunys. In diesem schönen Ort sind noch die fünf Stadttore und der historische ganz von der Stadtmauer umgebene Stadtkern erhalten. In einem provisorischen Raum ist das Museum La Vall de Lord neben einem großartigen Kreuzgang des Klosters  Sant Llorenç de Morunys untergebracht. Weiter geht es nun 52 km mit zahlreichen Kurven und wunderbaren Rundblicken auf- und abwärts, wobei die maximale Höhe 1.509 Meter sind. Der östlichste Teil des Gemeindegebiets von Sant Llorenç besteht aus dem Stausee Llosa del Cavall. An diesem führt die großartige, wenn auch anspruchsvolle Route rechts (südlich) vorbei und erneut in ein Gebiet von für die Pyrenäen charakteristischen Tälern und Landschaften. Nach 21 km auf der Kreisstraße C-462 ist das Langlaufskigebiet von Tuixent erreicht. Die Ortschaft liegt am Südhang des Cadí-Gebirges in der Gemeinde Josa i Tuixén im Landkreis L'Alt Urgell. Diese ruhige Region liegt mitten in einer privilegierten natürlichen Umgebung. In Tuixent befindet sich das interessante Museum der Trementinaires (Kräuterfrauen), das den Frauen gewidmet ist, die Terpentin und andere Heilpflanzen sammelten um die verschiedensten Krankheiten zu heilen. Ohne die ermüdende und kurvenreiche C-462 zu verlassen geht es weiter in Richtung Norden. Für das letzte Stück des Tages, die etwa 52 km bis zum Tagesziel, La Seu d’Urgell, ist höchste Konzentration gefordert.

La Seu d’Urgell ist eine Stadt mit 12.000 Einwohnern in den katalanischen Pyrenäen. Sie ist die Hauptstadt des Landkreises L'Alt Urgell, der Sitz des Bistums L'Alt Urgell und sie war die wichtigste Siedlung in der ehemaligen Grafschaft Urgell. Unter ihren touristischen Sehenswürdigkeiten ragen die Kathedrale, die einzige im romanischen Stil in Katalonien, und der Segre-Olympiapark heraus. Die Stadt liegt am Zusammenfluss von Segre und Valira und L'Alt Urgell ist das Tor zu dem kleinen Staat Andorra. Die Nähe zu diesem bedeutenden Knotenpunkt mit seiner wirtschaftlichen Aktivität ist einer der Gründe für die gegenwärtige Vitalität der Stadt La Seu d’Urgell innerhalb des Großraums L’Alt Pirineu und Aran. La Seu verfügt über einige mit Motorradtourismus bereits bestens vertraute Einrichtungen (FOTO). Viel Spaß dort!

- Weitere Informationen unter: http://moturisme.aralleida.com/ca/rutes/ruta-de-les-serres.html#sthash.jNywo5DA.dpuf



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